Die Schneekönigin ganzer Film deutsch

Vor langer, langer Zeit erschuf ein Teufel einen Spiegel, der die Eigenschaft hatte, „dass alles Gute und Schöne, was sich darin spiegelte, fast zu Nichts zusammenschwand; aber das, was nichts taugte und sich schlecht ausnahm, das trat recht hervor und wurde noch ärger. […] Ging nun ein guter, frommer Gedanke durch einen Menschen, dann kam ein Grinsen in den Spiegel […]“. Eines Tages, als man den Spiegel zum Himmel, zu den Engeln und Gott bringen wollte, da erzitterte der Spiegel, je höher er kam, umso fürchterlicher in seinem Grinsen, dass er bald nicht mehr zu halten war, aus den Händen fiel und in viele tausend Stücke zersprang, große und kleine, die, je nach Verwendung durch die Menschen, viel Ärger und Verwirrung stifteten. Trafen sie einen im Herzen, so wurde es so kalt wie Eis, und trafen sie einen in die Augen, so sah er alles um sich herum nur noch verkehrt, oder hatte nur noch Augen für das, was an der Sache verkehrt war. So verteilten sich die Splitter des Zauberspiegels über die ganze Welt. Für die Nachbarskinder Kay und Gerda gibt es im Sommer nichts Schöneres, als unter den beiden Rosenbüschen zweier Pflanzkästen, die über die Dachrinne gelegt beide Dachwohnungen verbanden, zu spielen, zu träumen und den Geschichten der Großmutter zuzuhören. Kay wird von Splittern des Zauberspiegels getroffen: Ein Splitter trifft sein Herz, das sich in einen Eisklumpen verwandelt. Ein anderer Splitter gerät ihm ins Auge, und er findet das Schöne nur noch hässlich. Nicht nur, dass er sogleich die Rosen abreißt, die er wurmig findet, er verspottet Gerda, ist rüpelhaft gegen alle, die es gut mit ihm meinen, und schließt sich Straßenjungen an. Im Winter ist es der größte Spaß der Jungen, ihre Schlitten an vorbeifahrende Kutschen anzuhängen. Als die prächtige Kutsche mit der weiß bepelzten schönen Schneekönigin vorbeifährt, hängt Kay sich an und wird entführt. Die Königin zieht ihn zu sich in die Kutsche. Die Kälte ihres Kusses tötet ihn beinahe, aber er spürt es nicht. Er verfällt ihrer kalten Schönheit und plappert stolz, „dass er sogar Kopfrechnen mit Brüchen“ könne. Nun lebt er in einem kalten Traum in ihrem Palast. Als er im Frühling immer noch nicht zurück ist, beschließt Gerda, ihn zu suchen. In einem Boot treibt sie stundenlang einen großen Fluss abwärts, bis sie bei einer guten Zauberfee landet, einer alten Frau, die in einem Häuschen inmitten prächtiger Sommerblumen wohnt. Sie ist einsam und lässt Gerda ihr Vorhaben vergessen, sodass diese viele Monate sorglos in dem Garten verbringt. Als sie sich wieder erinnert und aus dem ewigen Sommergarten flieht, ist es schon Spätherbst. Im Laufe ihrer Suche kommt sie dank der Hilfe zweier Krähen in ein königliches Schloss. Prinz und Prinzessin, die von ihrer Geschichte gerührt sind, versehen sie mit Winterkleidern, darunter einem Muff, und stellen ihr für die Weiterreise eine goldene Kutsche mit Bediensteten zur Verfügung. In einem Wald wird die Kutsche von Räubern überfallen und alle Bediensteten werden ermordet. Die Räubermutter möchte Gerda braten, doch hat sie eine recht wilde Tochter, die von Gerdas Kleidern und auch ihrer natürlichen Anmut fasziniert ist und das hilflose Mädchen in ihre Obhut nimmt, nicht ohne sie mit ihrem langen Messer zu kitzeln. Auch sie lässt sich durch Gerdas Geschichte erweichen. Sie schenkt Gerda ihr Lieblingsrentier, das recht froh ist, den Messerspielchen entronnen zu sein, und lässt sie weiterziehen. Mit der Hilfe weiser Frauen, einer Lappin, danach einer Finnin, findet Gerda schließlich das Schloss der Schneekönigin, eine Ansammlung hunderter leerer kalter Eissäle, alle von kaltem Nordlicht erhellt. Im größten Saal, der mehrere Meilen lang ist, ist der Thron der Königin. Hier schleppt Kay, fast schwarz gefroren vor Kälte, die er wegen seines Eisklumpens im Herzen und des Kusses der Königin nicht spürt, Eisplatten herum und versucht vergeblich, das Wort „Ewigkeit“ zu legen. Es ist das Verstandesspiel. Wenn ihm das gelänge, so hatte es die Schneekönigin versprochen, so solle er sein eigener Herr werden und ihm die ganze Welt geschenkt werden. Er weiß aber nicht, wie er es schaffen soll. So legt er ständig rätselhafte Muster. Der Splitter im Auge bewirkt, dass er die Figuren ausgezeichnet und von höchster Wichtigkeit findet. So findet ihn Gerda vor. Kay erkennt sie nicht einmal. Gerda weint um ihn und die heißen Tränen lassen sein Eisherz schmelzen. Als er sie nun erkennt, bricht auch er in Tränen aus, so dass der Splitter aus seinem Auge rollt. Von selbst erscheint das Wort „Ewigkeit“ und die beiden können davonziehen. Als sie schließlich zu Hause ankommen, sind sie erwachsen geworden.
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