Schwierige Offensive – Putins Stärke unterschätzt? | maybrit illner vom

Dies ist ein Ausschnitt der “maybrit illner“ Sendung vom 15. Juni 2023. Die ganze Sendung gibt es in der ZDF Mediathek: Die Offensive läuft, die Kämpfe sind “hart“, wie Präsident Selenskyj sagt, die ukrainische Armee komme aber voran. Die Ukraine erobert nach eigenen Angaben einige Dörfer zurück – die Russen “feiern“ zerstörte westliche Leopard-Panzer und markieren ihrerseits Erfolge, vor allem durch Raketenangriffe. Aber was, wenn die Ukraine den Krieg verliert? Wenn es irgendwann doch einen Frieden ohne Sieg geben muss? Kommen die F16 und anderen Kampfjets zu spät? Reicht die Unterstützung des Westens für große Gebietsgewinne? SPD-Chef Lars Klingbeil sicherte Verteidigungsminister Pistorius Unterstützung zu, betonte aber auch, dass mit dem Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro “eine riesige Summe“ auf den Weg gebracht worden sei. Sie helfe, “viele Defizite der Vergangenheit doch auszumerzen“. Roderich Kiesewetter (CDU) fordert eine schnellere und umfangreichere Unterstützung der Ukraine und mehr Geld für die Rüstungsindustrie. “Die Ukraine wird ohne unsere Unterstützung den Krieg nicht durchstehen. Deshalb müssen wir mehr tun und unsere Bevölkerung darauf vorbereiten, dass wir in einen langen Krieg gehen.“ Man müsse aufpassen, dass der Krieg keine Nachahmer finde, so Kieserwetter. Die versprochene Zeitenwende werde “verhungern“, wenn Verteidigungsminister Boris Pistorius nicht die geforderten zehn Milliarden mehr für den Verteidigungshaushalt bekomme, so der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes André Wüstner. Und: Der Ukraine-Krieg gehe in eine “brutale“ Phase über. Auch Wüstner betont, es sei entscheidend, dass der Westen nicht aufhört, nachzuliefern: “Ich kenne kein Anzeichen, dass Putin jetzt die Luft ausgeht“, betont Wolfgang Ischinger, ehemaliger Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz. Es bestehe die Gefahr, dass der Krieg in der Ukraine sich noch bis zu den US-Wahlen im Herbst 2024 ziehe. Es sei durchaus möglich, dass Putin auf einen Machtwechsel Weißen Haus hoffe, der zum Ende der amerikanischen Unterstützung für die Ukraine führt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Krieg in der Ukraine noch über Jahre dauern wird, sei laut der Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff statistisch hoch. Die aktuelle Offensive der Ukraine werde vermutlich nicht zur vollständigen Befreiung führen, so Deitelhoff. ZDFheute live-Moderatorin Alica Jung befindet sich aktuell in der südlichen Ukraine, nahe der Kriegsfront. Sie erklärt, wie es Journalistinnen und Journalisten gelingt, zwischen russischer Propaganda und ukrainischer Nachrichtensperre an Informationen zu gelangen und über den Kriegsverlauf zu berichten. Die Gäste der Sendung: Lars Klingbeil (SPD), Parteivorsitzender Roderich Kiesewetter (CDU), Mitglied des Bundestages, Obmann im Auswärtigen Ausschuss Nicole Deitelhoff, Friedens- und Konfliktforscherin André Wüstner, Vorsitzender des Deutschen Bundeswehrverbandes Wolfgang Ischinger, Diplomat, ehemaliger Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz Alica Jung, ZDF-Reporterin, zugeschaltet aus Saporischschja ----- Hier auf ZDFheute Nachrichten erfahrt ihr, was auf der Welt passiert und was uns alle etwas angeht: Wir sorgen für Durchblick in der Nachrichtenwelt, erklären die Hintergründe und gehen auf gesellschaftliche Debatten ein. Diskutiert in Livestreams mit uns und bildet euch eure eigene Meinung mit den Fakten, die wir euch präsentieren. Abonniert unseren Kanal, um nichts mehr zu verpassen. Immer auf dem aktuellen Stand seid ihr auf #Ukraine #Offensive #maybritillner
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