Rudolf Platte - Der Hauptmann von Koepenick (1960)
Der Hauptmann von Köpenick ist ein deutscher in schwarz-weiß gedrehter Fernsehfilm des SDR aus dem Jahre 1960. Er ist eine Neuverfilmung nach dem gleichnamigen Theaterstück von Carl Zuckmayer über den Hauptmann von Köpenick und entstand nur vier Jahre nach dem erfolgreichen Kinofilm von Helmut Käutner mit Heinz Rühmann. Schuster Voigt wird von Rudolf Platte verkörpert, dem mit dieser Rolle der Übergang vom Komödianten zum Charakterdarsteller gelang.
Handlung:
Die Handlung beruht auf Zuckmayers bekanntem Drama, das den Untertanengeist im deutschen Kaiserreich karikiert. Die in Drama und Film erzählte Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit, ist aber in Einzelheiten Fiktion.
Schuster Wilhelm Voigt wird nach 15 Jahren Haft aus dem Gefängnis entlassen und sucht erfolglos nach Arbeit. Dabei steht er vor einem Dilemma: Ohne festen Wohnsitz findet er keine Anstellung, bekommt aber als Vorbestrafter ohne Arbeit auch keine Aufenthaltserlaubnis.
Schließlich bricht er in ein Polizeirevier ein, um zu einem Pass zu gelangen. Durch ein Missgeschick wird er gefasst und muss wieder ins Gefängnis. Dort führt er sich gut und imponiert dem Militär-begeisterten Gefängnisdirektor durch das Rezitieren der auswendig gelernten preußischen Felddienstordnung.
Nach seiner Haftentlassung kommt Voigt zunächst bei seiner Schwester und deren Mann unter und kümmert sich hingebungsvoll um ein tuberkulosekrankes Mädchen, das als Untermieterin ein Zimmer bei seiner Schwester bewohnt. Als seine Resozialisierung erneut an der Bürokratie scheitert, fasst er einen Plan: Bei einem Altwarenhändler erwirbt er eine gebrauchte Hauptmannsuniform. Uniformiert begegnen ihm in der Öffentlichkeit die Menschen mit Respekt. Voigt nutzt diese Autorität, um mit einigen auf der Straße angetroffenen Soldaten zum Rathaus von Köpenick zu marschieren und den Bürgermeister zu verhaften. Zu seiner großen Enttäuschung erfährt er, dass es nicht möglich sei, sich im Rathaus Köpenick einen Pass zu beschaffen, er beschlagnahmt daher die Stadtkasse. Voigt stellt sich einige Tage später gegen die Zusage, einen Pass ausgestellt zu bekommen, der Berliner Polizei.
Anschließend gibt er die ganze Geschichte vor dem Polizeipräsidenten unter allgemeiner Erheiterung aller Anwesenden zum Besten. Voigt wird wieder einmal verurteilt, diesmal aber vom Kaiser begnadigt.
Besetzung:
Rudolf Platte: Wilhelm Voigt
Alexander Kerst: von Schlettow
Joachim Teege: Wabschke
Fritz Schulz: Wormser
Peter Paul: Oberwachtmeister
Walter Thurau: Knell
Ernst Ronnecker: Kalle
Mady Rahl: Plorösenmieze
Werner Peters: Obermüller
Eva Ingeborg Scholz: Frau Obermüller
Hans Mahnke: Gefängnisdirektor
Willi Rose: Hoprecht
Elfriede Rückert: Frau Hoprecht
Ursula Dirichs: Das kranke Mädchen
Sigfrit Steiner: Krakauer
Hans Elwenspoek: Kilian
Hans Leibelt: Kriminaldirektor
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