(D) Augsburg - Die Theophilusglocken des Hohen Doms.

Der erste dokumentierte Augsburger Dom (Schw./BY) wurde 807 vom hl. Bischof Simpert geweiht. Nach teilweisem Einsturz 996 wurde er innerhalb von einem Jahrzehnt neu errichtet. Dieser ottonische Dom, eine Pfeilerbasilika mit Querhaus und ehemaligem Haupt-Chor im Westen, steht im Kern bis heute. Die Weihe erfolgte erst 1065. Vermutlich wurden die beiden Türme erst in den Jahren um 1070 erbaut. Der Dom wurde ab ca. 1325 in Etappen gotisch umgebaut, dabei entstanden doppelt breite Seitenschiffe und er erhielt nach einem neuen Plan schließlich ab 1356 seinen mächtigen Ostchor, der im Grundriss nach dem Vorbild von Köln angelegt wurde. Nach Vollendung des neuen Chors wirkten die romanischen Türme deutlich zu klein, weshalb sie im späten 15. (Südturm) und mittleren 16. Jh. (Nordturm) etwas erhöht wurden und ihre heutigen Helme erhielten. Die baulichen Veränderungen an den Türmen kann man bedingt durch das Abschlagen des Putzes in den 1920er Jahren am Materialwechsel gut erkennen. Der Innenraum birgt viele Kunstschätze, die - wie die berühmten romanischen Prophetenfenster oder einige gotische Glasgemälde - für den Dom geschaffen wurden, oder - wie die spätgotischen Holbein-Tafelbilder - erst im 19. Jh. für den Dom erworben wurden, als man ihn regotisierte. ***** Im Nordturm hängt ein bedeutender Glockenschatz - zwei romanische Theophilus- bzw. Bienenkorbglocken aus dem 11. Jh. Der Volksmund prägte für die beiden Stücke die Bezeichnung “Silberglocken“, da ihr Geläute neben sakralen Anlässen auch bei der Bezahlung der Domherren zu hören war. Heute werden die Glocken nur mehr zu äußerst seltenen Anlässen, darunter der Silvesternacht, von Hand geläutet. Disposition: a’-b’ Glocke 1 2: Gegossen um 1070-1075. ***** Quellen: Diözese Augsburg: Home. Gottesdienst und Liturgie. Amt für Kirchenmusik. Glocken. Historische Glocken. Hoher Dom. In: URL: (dl , 22:00) Schmid, Michael: Der Hohe Dom zu Augsburg Mariä Heimsuchung. Lindenberg im Allgäu: Kunstverlag Josef Fink 2013. ***** Ein großes Dankeschön gilt der Diözese Augsburg für die Ausstellung der Drehgenehmigung sowie den Dommesnern. THIS VIDEO IS A DOCUMENTATION ABOUT THE ROMANESQUE BELLS OF THE CATHEDRAL “ VISITATION OF MARY“ IN AUGSBURG IN BAVARIA. THE TWO BELLS ARE CAST ABOUT BETWEEN 1070 AND 1075.
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