Prof. Dr. Peter Sloterdijk im Gespräch mit Dr. René Scheu: Kritik der reinen Plünderung

Niemand zahlt sie wirklich gern, doch sind sie für den modernen Staat kaum wegzudenken: die Steuern. Doch woher stammen sie eigentlich? Sind sie so sicher wie der Tod, wie Benjamin Franklin einst schrieb? Im Gespräch mit Dr. René Scheu, Philosoph und Geschäftsführer des IWP, zeichnet Prof. Dr. Peter Sloterdijk die Geschichte der Steuern und des Fiskalstaates nach. Von einer Tributzahlung unterworfener Völker an die Eroberer in frühen Hochkulturen verwandelte sich die Steuer im Mittelalter in die Lehensabgaben der Lehensnehmer an ihre Feudalherren. Erst die Handelsstädte der Renaissance Italiens, wie Florenz oder Venedig, machten die Steuer, die in Geld an die städtischen Fürsten zu leisten ist, zu einer dauerhaften Einrichtung. Der moderne Staat braucht die Steuer, wie die Luft zum Atmen und dehnte sie seit dem 19. Jahrhundert stetig aus. Am Ende um einen Sozialstaat zu unterhalten, den Sloterdijk auch als Semi-Sozialismus auf eigentumswirtschaftlicher Grundla
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