Leningrad. Niemand ist vergessen und nichts ist vergessen!
27. Januar: Eröffnung der Ausstellung zur Blockade von Leningrad (1941-1944) in Bremen
Unter großer Beteiligung wurde die Ausstellung zur Blockade von Leningrad unter dem Motto „Niemand ist vergessen und nichts ist vergessen“ in der evangelischen Kirche Unser Lieben Frauen in Bremen eröffnet, genau am 80. Jahrestag der Beendigung der Blockade durch die Rote Armee. Der Schauspieler Rolf Becker gab einen Einblick in die Zeit der Bombardierungen, des Hungers, des Todes von über einer Million Einwohnern und vom Widerstand in diesen 872 Tagen. In seiner Performance las er zu den Berichten Zitate aus den Tagebüchern der Mädchen Tanja Schawitschewa und Lena Muchina, außerdem aus der Lyrik von Olga Bergholz und Anna Achmatowa, gab Beispiele der Musik, die in diesen Tagen in Konzerten aufgeführt wurde, sowie Fotos und Ausschnitte aus Dokumentarfilmen.
Eröffnet wurde der Abend von Pastor i. R. Louis-Ferdinand von Zobeltitz von der Friedensinitiative der gastgebenden Kirchengemeinde und Wolfgang Müller vom Verein „Deutsch-Russische Friedenstage Bremen e.V.“. Alle drei Personen bedauerten die Politik der Bundesregierung, die von der Kooperation mit Russland - der Leningrader Schriftsteller Daniil A. Granin sprach noch 2014 im deutschen Bundestag - zur Konfrontation gegen dieses Land wechselte, und dass in der Bundesrepublik die Verbrechen Deutschlands mit 27 Millionen Toten in der Sowjetunion nie aufgearbeitet und Entschädigungen an die Blockadeüberlebenden nie gezahlt wurden. Eine Ausnahme sind jüdische Überlebende der Leningrader Tragödie, denen eine geringe Summe zugestanden wurde.
Der sehr bewegende Abend klang mit zwei Musikstücken von Dimitri Schostakowitsch aus. Vorgetragen von Ivan Emelianov (Cello) und Vladislav Savenko (Violine).
Mehr Infos und ein Überblick über die Ausstellung und das Begleitprogramm hier:
Video: Hartmut Drewes, Jens Nienburg, Marlies und Sönke Hundt
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