MADONNA VON STALINGRAD
Segne meine Wunden,
Segne einmal doch
Meine letzten Stunden,
Die mir bleiben noch.
Weit zog ich nach Osten,
Weit, zu weit vielleicht,
Meine Waffen rosten
Und mein Brot nicht reicht.
Frost frißt meine Sinne
Und die Zeit wiegt schwer,
Mit ihr ich zerrinne -
Ich, ich kann nicht mehr.
Blutend, angeschossen,
Liege ich allein,
Habe abgeschlossen,
Warte auf Freund Hein.
Ich mich nicht entlohne,
Jäh, im Überdruß:
Mir keine Patrone
Blieb zum Gnaden-Schuß.
Leben, Licht und Liebe
Sind hier nicht daheim,
Um mich prasseln Hiebe,
Sudelt Krieges Schleim.
Hier will ich nie wieder
Sein - erscheine mir,
Schließe meine Lider
Und ich folge dir.
Dank sei dir beschieden -
Gib mir deine Hand,
Schenke mir den Frieden,
Den ich niemals fand.
für Dr. Kurt Reuber
Uwe Nolte ()