Die grünende Kraft - Hildegard von Bingen

Gestaltung, Gitarre: Jürgen Wagner Musik: Caritas abundat in omnia, Hildegard von Bingen Texte: Hildegard von Bingen Bilder: Selestat ( Elsass ), Kirche St. Fides Buntglasfenster (1892 ) mit heiliger Hildegard von Bingen: Viriditas (eine Seite aus ihrem Werk); Der kosmische Mensch; Engel; Hildegard-Codex; Das Werk Gottes/Das Rad des Lebens; Heilstein Fluorit; Luftaufnahme des Regenwaldes. Hildegard von Bingen (1098-1179) war Benediktinerin, Mystikerin, Heilkundige, Komponistin – und eine Ratgeberin für Kirche und Welt. Sie hatte großen Einfluss auf die Mächtigen ihrer Zeit, hat zwei Klöster gegründet, was für eine Frau im 12. Jahrhundert ganz außergewöhnlich war. Sie hat ein umfangreiches theologisches, geistliches, philosophisches, musikalisches, naturkundliches Werk hinterlassen. Sie gehörte zu den Universalgelehrten des Mittelalters. Die Frau des Mittelalters war dem Mann untergeordnet und wurde in allen Bereichen benachteiligt. Hildegard von Bingen ließ sich davon nicht einschüchtern. Sie stritt mit Äbten und Bischöfen, sagte dem Papst ihre Meinung und legte sich mit Kaiser Barbarossa an. Auch ihr Gottesbild war warmherziger als das damals übliche. Eines ihrer Schlüsselworte ist ‚Viriditas‘, das bedeutet einerseits die frische grüne Farbe der Vegetation und andererseits die jugendliche Lebendigkeit und Kraft. Wir würden das heute Vitalität nennen oder Lebenskraft und denken dabei auch an zentrale Begriffe anderer Traditionen wie Prana, Ki, Lung, Mana u.a. VIRIDITAS, die lebendige Grünkraft, taucht in ihren Werken immer wieder auf, sei es in der Natur- oder Heilkunde, in den Liedern zum Lobe der Maria und der Heiligen, im ethischen Diskurs oder in theologischen Visionen. VIRIDITAS ist von zentraler Bedeutung als eine Kraft, die im Kosmos, in der Natur, im Körper des Menschen und in seiner Seele wirkt und die geistig-geistliche Welt umfasst.
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