Staudamm in der Ukraine gesprengt: Wassermassen bedrohen Dörfer um Cherson

#ukraine #russland #krieg Der Kachowka-Staudamm nahe der Front im russisch besetzten Teil der Ukraine wurde durch eine Explosion schwer beschädigt. Das ukrainische Einsatzkommando Süd teilte mit, die russischen Besatzer hätten den Damm in der Stadt Nowa Kachowka gesprengt. Die russischen Besatzer hingegen machten ukrainischen Beschuss für die Schäden am Kachowa-Staudamm verantwortlich. Der Stausee fasst rund 18 Milliarden Kubikmeter Wasser, die nun alle darunter liegenden Ortschaften bedrohen. Eine animierte Karte, die der ukrainische Politiker Anton Herashchenko publiziert hat, soll verdeutlichen, welche Gebiete von den Wassermassen bedroht sind. Rot eingekreist in ukrainischer Schrift ist die Stadt Cherson, die unmittelbar von der Flut bedroht wäre. Auf ukrainischer Seite wurde längst mit der Evakuierung begonnen, heißt es. Der britische Außenminister James Cleverly hat die Zerstörung des Staudamms als „Katastrophe“ bezeichnet. Zitat: „Vorsätzliche Angriffe auf rein zivile Infrastruktur sind ein Kriegsverbrechen.“ Zur Frage, wer für die Zerstörung verantwortlich ist, äußerte sich Cleverly zunächst nicht. Bundeskanzler Olaf Scholz sieht Russland klar als Verantwortlichen für den Angriff: „Das ist ja auch etwas, das sich einreiht in viele, viele der Verbrechen, die wir in der Ukraine gesehen haben, die von russischen Soldaten ausgegangen sind“, sagte der Kanzler am Dienstag beim „Europaforum“ des WDR in Berlin. Der See versorgt die von Russland annektierte Halbinsel Krim mit Wasser und das Atomkraftwerk Saporischschja mit Kühlwasser.
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