RAINER MARIA RILKE - RÖMISCHE FONTÄNE

Dichtung von Rainer Maria Rilke, Rom 1903 / Rezitation: Matthias Habich (Foto) / Anmerkung: Das bloße Auf- und Hinausschauen ins Freie ist ja auch voller Entdeckungen, und vielleicht greift in denen Vergangenheit und Zukunft noch wunderbarer ineinander als in allem aus Büchern Erforschbaren. () Zwei Becken, eins das andere übersteigend aus einem alten runden Marmorrand, und aus dem oberen Wasser leis sich neigend zum Wasser, welches unten wartend stand, dem leise redenden entgegenschweigend und heimlich, gleichsam in der hohlen Hand, ihm Himmel hinter Grün und Dunkel zeigend wie einen unbekannten Gegenstand; sich selber ruhig in der schönen Schale verbreitend ohne Heimweh, Kreis aus Kreis, nur manchmal träumerisch und tropfenweis sich niederlassend an den Moosbehängen zum letzten Spiegel, der sein Becken leis von unten lächeln macht mit Übergängen. Siehe auch hier:
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