Unsere Kinder verlernen das Sprechen

„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“, meinte der österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein und setzte sich ein Leben lang mit den Möglichkeiten des Denkens durch präzise Sprache auseinander. Über diesen Satz kann man trefflich streiten. Für die Kommunikation allerdings gilt: Habe ich viele Begriffe für die Welt, kann ich mir einen Begriff machen, mir und anderen etwas vergegenwärtigen. Fällt es mir leicht, räumliche und zeitliche Dimensionen zu versprachlichen, weiß mein Gegenüber sehr genau, wo ich mich gedanklich befinde. Schöpfe ich aus einem großen Wortschatz von Gefühlen, können emotionale Übereinkünfte stattfinden. Dass wir Menschen selbstredend auch auf anderen Ebenen interagieren, ist eine andere Frage. Aber was wäre beispielsweise unser Radio München ohne die Fähigkeit, in korrekter Aussprache mit diesem differenzierten und differenzierenden System von Lauten und Begriffen zu kommunizieren? Die Kaufmännischen Krankenkassen haben nun Alarm geschlagen, denn laut ihrer Datenauswertung geht die Fähigkeit korrekte Sprache zu verwenden der heranwachsenden Generation abhanden. Behandlungsrelevante Sprachstörungen nehmen in beunruhigendem Maße zu. Was sind die Ursachen? Die Gesellschaft für Bildung und Wissen e.V. vermutet den steigenden Bildschirmgebrauch und damit reduzierte Kontakte unter den Kindern und Jugendlichen hinter diesem Phänomen. Wissenschaftler fordern daher ein Moratorium der Digitalisierung in KITAs und Schulen. Zu untersuchen seien insbesondere Fragen der medizinisch-psychologischen, der pädagogisch-didaktischen und der politisch-demokratietheoretischen Zusammenhänge, die mit dem Gebrauch von digitalen Medien bis in die Kitas und Schulen hinein einher gehen. Die UNESCO schreibt ganz deutlich: „die IT in Schulen bedient Wirtschaftsinteressen statt Lernprozesse.“ Hören Sie hier einen Text von Norbert Häring, der auf seinem Blog zunächst auf die Auswertungen der Krankenkassen eingeht. Seinen Text „Unsere Kinder verlernen das Sprechen“ hat Karsten Troyke für uns eingelesen. Nachzulesen auf dem Blog von Norbert Häring: Das geforderte Moratorium der Digitalisierung in KITAs und Schulen: #Digitalisierung #Sprache #Sprachstörung #Kitas #RadioMünchen​ Radio München ​ Radio München ist eine gemeinnützige Unternehmung. Wir freuen uns, wenn Sie unsere Arbeit unterstützen. GLS-Bank IBAN: DE65 4306 0967 8217 9867 00 BIC: GENODEM1GLS Bitcoin Cash (BCH): qqdt3fd56cuwvkqhdwnghskrw8lk75fs6g9pqzejxw Bitcoin (BTC): 3G1wDDH2CDPJ9DHan5TTpsfpSXWhNMCZmQ Ethereum (ETH): 0xB41106C0fa3974353Ef86F62B62228A0f4ad7fe9
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