Die Wahrheit über Weihnachten: Ursprung, Brauchtum und Bedeutung eines heidnischen Jahreszeitenfests

Buchtipp: Der verteufelte Waldgott - die Christianisierung der Germanen | Instagram: @thomashoeffgen Website: Gemütlicher Vortrag im Efferener Kräuterhaus (Auszüge eines abendfüllenden Programmes mit Vortrag und anschließender Rekonstruktion eines altgermanischen Räucherrituals). “Dass Weihnachten ursprünglich - das heißt: vor der Christianisierung - ein schamanisches Ritual war, ist sehr wahrscheinlich, man denke an den langbärtigen Weihnachtsmann, der auf einem Rentierschlitten durch die Luft reitet. Bekanntlich lebt der Weihnachtsmann in der Polargegend, eben dort, wo der Schamanismus her kommt. Und Rentiere sind die heiligen Tiere der Sámi und Sibirier. Ein schlechthin schamanisches Relikt aus vorchristlicher Zeit ist der Weihnachtsbaum, der immer noch den Mittelpunkt des modernen Weihnachtsfestes markiert. Natürlich handelt es sich dabei um den Weltenbaum. Der Weihnachtsbaum ist immergrün - ganz so wie der Weltenbaum Yggdrasil in der germanischen Mythologie. Rituale, bei denen ein Baum ins Haus geholt wird, um an dessen Fuß einen Altar zu errichten und den Göttern zu opfern, sind weltweit in schamanischen Kulturen anzutreffen. Nicht selten bleibt der geweihte Baum das ganze Jahr über im Haus stehen, ja in einigen Schamanenhütten, namentlich in den zirkumpolaren Kulturen Eurasiens und Nordamerikas, stellt der Baum sogar den Hauptstützbalken der Behausung dar, wie denn die columna universalis (“Allsäule: Irminsûl“) das Firmament stützt. Womöglich handelt es sich bei dem wohlbekannten winterlichen Luftfahrer - dem Weihnachtsmann - um Wotan, der die Wilde Jagd anführt: ’Ho! Ho! Ho!’ ist ein alter Jagdruf des Germanengottes“. AUSZUG AUS MEINEM BUCH “SCHAMANISMUS BEI DEN GERMANEN. GÖTTER, MENSCHEN, TIERE, PFLANZEN“ (ISBN 978-3-946425-20-5). “Die Germanen feierten zur Zeit der Wintersonnenwende - ’Mittwinter’ - ein hehres Götterfest, das sogenannte Jul-Fest, das dem Odin geweiht war, wie denn ein Beiname des Gottes Jólnir lautet. Weihnachten war der ursprüngliche Name für die zwölf geweihten Wotan-Nächte: In den Zwölften, wenn das Leben sich zurückzieht, wurden Totenkulte zu Ehren Odins zelebriert, jener Totengott, der die Seelen der Verstorbenen in seiner Himmelsburg Walhall aufnimmt“. AUSZUG AUS MEINEM BUCH “VOLKSPOESIE. VON GRIMMSCHEN MÄRCHEN, GERMANISCHEN MYTHEN UND DEN GESÄNGEN DER NATURVÖLKER“ (ISBN 978-3-946425-70-0). “Nikolaus von Myra ist keine heidnische Figur, sondern ein antiker Missionar, der um das Jahr 300 gelebt hat und den geweihten Baum der römischen Diana fällen ließ. Wer sich indes auf vorchristliche Vorstellungen zurückführen lässt, ist der in Fell und Stroh gehüllte Sklave dieses Kirchenheiligen, der gefürchtete Knecht Ruprecht (auch Pelzpercht oder Pelzbock genannt). [...] Jacob Grimm weist darauf hin, dass man sich Knecht Ruprecht im 16. und 17. Jahrhundert als einen ’lustigen Narren’ vorstellte, und Wilhelm Mannhardt erinnert daran, ’daß St. Niklas, Knecht Ruprecht, Pelzmärte usw. mit Schellen behangen auftreten’ und als ’Vegetationsdämonen’ fungieren. [...] Insbesondere im Alpenraum wird der Heilige von einer Reihe furchteinflößender und teuflischer Figuren begleitet. Vermummt mit Ziegenfell und Hörnermasken folgen sie - Knechte, Krampusse und Klausen - dem Nikolaus, weshalb dieser Tag auch ’Krampustag’ genannt wird“. AUSZUG AUS MEINEM BUCH “KARNEVAL IM ALTEN EUROPA. URSPRUNG, BRAUCHTUM UND BEDEUTUNG EINES HEIDNISCHEN VERKLEIDUNGSKULTES“ (ISBN 978-3534404087).
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