Platon in 60 Minuten

Vorlesung von Dr. Walther Ziegler über Platons Kerngedanken. Mit seiner „Ideenlehre“ prägte Platon die gesamte abendländische Kultur. Sein Name ist auf der ganzen Welt bekannt. Vor über 2000 Jahren hat Platon in seinem Höhlengleichnis einen ungeheuren Verdacht geäußert: Die Menschen sehen viele Schatten an einer Höhlenwand und halten diese Schatten für echte Gestalten. Mit dem Gleichnis wollte Platon seine Zeitgenossen wachrütteln, nicht länger in einer manipulierten Scheinwelt zu leben, ohne die wahre Welt zu erkennen. Die Athener würden sich von materiellen Genüssen, Reichtum und demagogischen Politikern blenden lassen. Sein Verdacht ist gerade heute im digitalen Zeitalter erstaunlich aktuell. Laufen wir nicht auch Gefahr, uns durch Internet, Handy und TV-Konsum in medialen Schattierungen und Projektionen zu verlieren? Um die Wahrheit zu erkennen, so Platon, muss der Mensch wieder lernen mit dem inneren Auge zu sehen. Wir alle, so Platon, sind in der Lage die Wahrheit zu spüren, wenn es uns gelingt, hinter die bloßen Erscheinungen zu blicken. Denn es gibt hinter den uns umgebenden Alltagsgegenständen und der sichtbaren Welt eine zweite unsichtbare Wirklichkeit - eine Art höhere Seinsebene, die uns die wahre Welt enthüllen kann. Diese zweite Wirklichkeit ist das Reich der Ideen, insbesondere der Ideen des Guten, Wahren und Schönen, an denen wir uns orientieren sollten. Aber was genau sind nun diese Ideen? Woher kommen sie? Was meint Platon, wenn er vom Guten spricht? Und vor allem, wie können wir es erkennen und ein entsprechendes Leben führen? Ausgehend von seinem Kerngedanken der Ideenlehre, entwirft Platon sogar einen detaillierten Vorschlag für die Errichtung des idealen Staates.
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