Marie-Agnes Strack-Zimmermann im Gespräch mit Thomas Jäger

Dies ist eine Kooperationsveranstaltung der Professur für Internationale Politik und transatlantische Beziehungen der Universität Regensburg, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und der Thomas-Dehler-Stiftung. Am 24. Februar 2022 begann Russland seinen Generalangriff auf die Ukraine und riss die Westeuropäer aus allen Träumen einer gemeinsamen Friedensordnung für den Kontinent. Vor allem aufgrund des Muts der ukrainischen Soldatinnen und Soldaten, der Widerstandskraft der Gesellschaft und der amerikanischen Hilfe bei Militär und Aufklärung gelang es Kyjiw, die Eroberung des Landes zu vereiteln und breite Landstriche zurückzugewinnen. Vom Optimismus von Anfang 2023 ist heute allerdings wenig übrig: Die ukrainische Sommeroffensive hat ihre Ziele verfehlt, der Waffennachschub Russlands aus dem Iran und Nordkorea läuft, der Westen scheint seinen Durchhaltewillen bei der Unterstützung Kyjiws zu verlieren. Fast genau am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls stellen sich viele Fragen: Wie ist die Lage der ukrainischen Armee? Könnte sie ohne amerikanische Militärhilfe durchhalten? Was bedeutet die Ersetzung von Oberbefehlshaber Saluschnyj? Und: Warum weigert sich Kanzler Scholz nach wie vor, der Ukraine die wichtigen Taurus-Raketen zu liefern? Diese und weitere Fragen diskutiert Prof. Dr. Stephan Bierling von der Universität Regensburg mit Franz-Stefan Gady, einem der kundigsten und bekanntesten Ukraine-Analysten vom renommierten International Institute for Strategic Studies (IISS) in London. Die Reihe Fokus Sicherheitspolitik nimmt jeden Monat aktuelle internationale Konflikte in den Blick und erörtert ihre Bedeutung für Deutschland und Europa. Militärstrategische Fragen wurden hierzulande lange Zeit öffentlich kaum diskutiert, erst im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine hat sich das geändert. Dabei beobachten die Länder der Nato, der EU und die übrigen Staaten Europas aufmerksam, wie sich Berlin positioniert. Fast alle wünschen eine stärkere Rolle der Bundesrepublik. Gerade jetzt, während der größten globalen Herausforderungen der vergangenen drei Jahrzehnte, bedarf es einer klaren sicherheitspolitischen Vision des bevölkerungsreichsten und ökonomisch stärksten EU-Mitglieds. Unsere Gastgeber sind Prof. Dr. Stephan Bierling und Prof. Dr. Gerlinde Groitl. Im Wechsel diskutieren sie mit Expertinnen und Experten zentrale Herausforderungen für die Bundesrepublik und beleuchten die vielfältigen Verflechtungen deutscher Sicherheitspolitik sowie die häufig gegensätzlichen Interessen der innenpolitischen Akteure. Gast Franz-Stefan Gady ist unabhängiger Analyst und Militärberater. Darüber hinaus ist er Senior Fellow am International Institute for Strategic Studies (IISS) in London und Adjunct Senior Fellow am Center for New American Security in Washington DC. Er berät Regierungen und Streitkräfte in Europa und den Vereinigten Staaten in Fragen der Strukturreform und der Zukunft der Kriegsführung. Feldforschungen und Beratungstätigkeiten führten ihn mehrmals in die Ukraine, nach Afghanistan und in den Irak, wo er die ukrainischen Streitkräfte, die afghanische Armee sowie NATO-Truppen und kurdische Milizen bei verschiedenen Einsätzen begleitete. Er ist auch Reserveoffizier. Gast Prof. Dr. Stephan Bierling ist seit Mai 2000 Professor für Internationale Politik und Transatlantische Beziehungen an der Universität Regensburg. Häufig analysiert er die deutsche Außenpolitik sowie die US-Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik in deutschen und internationalen Zeitungen sowie in Rundfunk und Fernsehen. Zuletzt hat er in seinem Buch „America First: Donald Trump im Weißen Haus“ eine Bilanz der Ära Trump vorgelegt.
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